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Am 10.06.2022 machten wir uns zu zweit mit der Bahn ins Fichtelgebirge auf. Bei Zell entspringt die Saale unscheinbar aus einem ehemaligen Bergwerksstollen. Auf gut ausgebauten und markierten Radwegen folgten wir der jungen Saale bei bestem Radlerwetter in offenem Gelände über Hof in Nordbayern nach Blankenstein in Thüringen. In dichten Wäldern speist die Saale hier zahlreiche Stauseen und Talsperren mit Fahrgast-Schiffsverkehr und Freizeitbooten. Der Bleiloch-Stausee gilt als der größte Stausee Deutschlands. Zum Teil lange, starke Steigungen und eine hügelige Wegeführung mit grandiosen Panoramablicken führten an zahlreichen Relikten und Hinweisen auf ehemaligen Bergbau vorbei. Die beeindruckende Holzkonstruktion des 43 m hohen Saaleturmes und Schoß Burgk luden zu einem Besuch ein.

Die Reihe der Stauseen endet bei der ehemaligen Residenzstadt Saalfeld. Das historische Stadtzentrum mit gotischer Stadtkirche, historischem Rathaus und Schloss ist der Beginn der nun folgenden kultur-historisch außergewöhnlichen Dichte an interessanten Stätten und Baudenkmälern. Die Landschaft öffnete sich allmählich wieder. Das sehenswerte Stadtzentrum von Rudolstadt wird überragt vom majestätischen Renaissanceschloss Heidecksburg. Über Orlamünde und die Keramikstadt Kahla endete unsere Tagesetappe in Jena.

Kaum dass wir am nächsten Morgen Jena verlassen hatten ragten hoch über dem Saaletal über einer weißen Wand aus Muschelkalk die Schlösser von Dornburg empor. Die Schlossanlagen mit ihren berühmten Gärten und der grandiose Ausblick ließen den steilen Aufstieg schnell vergessen.

Diverse weitere Burgen und Schlössen, von denen nur die Rudelsburg in Bad Kösen erwähnt sein soll (wieder eine Höhenburg hoch droben) säumten unseren Weg nach Naumburg mit seinem gotischen Dom und dem historischen Marktplatz. Hier liegt das nördlichste Weinbaugebiet Deutschlands Saale-Unstrut.

Merseburg mit Dom und Schloss war unser nächstes Etappenziel, bevor wir über Halle mit seinen diversen Sehenswürdigkeiten bei Wettin zu einer der letzten Templerkirchen in Mitteleuropa gelangten. Die hochgotische Kapelle wird mit privaten Mitteln saniert und erinnert uns an die wenig ruhmreiche Zeit der Kreuzritter.

Auch das kleinste Fürstentum Anhalts, Schloß Plötzkau, war uns einen Besuch wert auf dem Weg nach Bernburg. Schon von weitem überragt das malerische Schloss Bernburg , auch als „Krone Anhalts“ bezeichnet, das Saaletal. Nach einer letzten Übernachtung lag am nächsten Morgen nur noch eine kurze Etappe über Calbe zur Mündung in die Elbe bei Barby vor uns auf der Weiterfahrt zum Bahnhof Schönebeck und Magdeburg nach Hause.

Eine erlebnisreiche Woche mit einigen anstrengenden Tagesetappen, vielen Höhenmetern und trotz allem genügend Zeit für die Landschaft, die Natur und die Kultur am Wegesrand.

Norbert + Norbert