Geschlossene Hütten, abgesagte Touren, Einschränkungen in der Wahl der Reiseziele – da kann man trübsinnig werden oder sich was anderes überlegen.
Ein Zeitungsbericht über die notleidenden Jugendherbergen kam gerade zur rechten Zeit. Die Sektion hat die Gruppenkarte für die Jugendherbergen, und die Pensionärs-Wanderer sind noch jugendlich genug für eine Übernachtung in der JuHe. Und die Reiseneinschränkungen wurden gerade gelockert.
Der Saar-Hunsrücksteig hatte uns auf Tagestouren (Britten-Mettlach, Mettlach-Cloef) im Winter und Frühjahr schon gesehen, für die Etappen ab Losheim sollte eine Übernachtung dabei sein. Mit Zug und Bus ging es bis Losheim, von dort auf dem Steig durch den Hochwald bis Weiskirchen. Außer uns waren noch sechs Radwanderer und eine Familie in der JH, Platz genug und sechs Einzelzimmer für uns. Am zweiten Tag dann noch eine Traumschleife mit Start und Ziel in Weiskirchen, zusammen rund 35 km und einiges an Höhenmetern.
Für den Lieserpfad in der Eifel lohnt sich die weite Anfahrt nur, wenn man mehrere Tage wandert. In Daun und Manderscheid kamen wir in der JH unter, die öffentlichen Verkehrsmittel brachten uns nach einem holprigen Start gut hin und wieder nach Hause.
Am ersten Tag fuhren wir bis Schalkenmehren, umrundeten die Dauner Maare, bevor wir in der JH einliefen (10 km). In die Etappe von Daun nach Manderscheid hatten wir zum Schluss noch die Burgen von Manderscheid eingebaut. Der Schlussanstieg vom Tal der Lieser zum Quartier am anderen Ende von Manderscheid war bei der Hitze und dem langen Weg (20 km) schon ein bisschen beschwerlich.
Am dritten Tag waren wir früh auf der Strecke, anfangs noch in leichtem Regen. Diese Etappe des Lieserpfades war die spannendste: Ein schmaler Pfad, teilweise in die steilen Hänge des Liesertales eingehauen und mit Drahtseil versichert, wir waren begeistert. Zum Schluss stiegen wir auf einem Verbindungsweg nach Großlittgen, wo wir die Wanderung an einer Bushaltestelle beendeten (17 km).
Da der Alpenverein ein Mehrgenerationenverein ist, war das gemeinsame Wandern von vier Ü 65 und zwei Ü 20 auch diesmal wieder völlig konfliktfrei möglich; nur beim abendlichen Doppelkopfspielen wurde diskutiert.
Johann Betz