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Bericht Sommersektionsfahrt 2021 zur Saarbrücker Hütte (24.- 28.07.)  

Tatort Silvretta
Tatbestand Wiederholte Anschläge auf die Touren der Teilnehmer an der Sommersektionsfahrt des ASS
Angeklagter Das Wetter

Zeugenbericht
Schon beim Aufstieg zur Saarbrücker Hütte (Samstag) ereignete sich der erste Zwischenfall: Kaum hatten die Teilnehmer ihre Autos verlassen und ihren Weg begonnen, wurden sie von einer dichten Nebelfront überrascht. Oben angekommen gab es für alle ein bisschen Sonnenschein, ein angenehmer Vorgeschmack auf das Abendessen das folgen sollte: Gorgonzola Nudeln mit Spinat oder Frikadellen.

Am nächsten Morgen (Sonntag) waren eine Tour zur Seelücke und die Ostgratüberschreitung zum Kleinlitzner geplant: Um Zwischenfälle durch Namensverwechselungen auszuschließen, gab es einige Umbenennungen in der Klettergruppe (Louisa H. = Irmgard/Elfriede, Louisa M. = Katharina, Stefan H. = Bruno). Ohne böse Vorahnung machten sich die Kletterer sowie die Wandergruppe auf den Weg doch das vorhergesagte Schlechtwetter kam drei Stunden zu früh. Das perfide geplante Attentat zwang beide Gruppen zum Abbruch ihrer Touren. Während zwei Seilschaften in strömendem Regen abseilen konnten, mussten die übrigen Kletterer durch die Bergrettung abgeholt werden. Nach diesem Fiasko bekam der Täter wohl ein schlechtes Gewissen und ermöglichte einen kleinen Nachmittagsspaziergang zu einem der Tschiffarnella Seen.

Erstaunlicherweise blieb der Täter auch am folgenden Tag (Montag) sehr zurückhaltend: Die geplanten Touren – Besteigen der Kromerspitze über die Seelücke mit anschließender Gletscherüberschreitung zum Fotoeck und  die halbe Eisbecherrunde mit Einkehr im Madlenerhaus – konnten bei guten Bedingungen durchgeführt werden. Trotzdem konnte das Wetter sich nicht vollkommen zurückhalten und bescherte den Wanderern alle Wetterverhältnisse außer Schnee.

Kaum hatte der Angeklagte Mut gefasst, hinterging er einen Tag später (Dienstag) die Klettergruppe (Ziel: Verhupfspitze) auf brutale Weise: Auf dem Weg zum Sattelkopf wurden die Wanderer durch Wind und Gewitterwolken eingeschüchtert, sodass ihnen nichts übrig blieb als umzukehren. Doch das Wetter blieb für eine weitere Stunde erstaunlich stabil und bescherte vielen Interessierten und den jüngsten der Teilnehmer einen kleinen Firnkurs im Schneefeld. Abends, in der Hütte vor den Launen des Wetters geschützt, leitete Louisa M./Katharina erfolgreich die traditionelle Werwolfrunde.

Der erfolgreiche Abstieg am letzten Tag (Mittwoch) wurde nur – erneut – durch eine dichte Wolkenfront und Regenschauer bei der Abfahrt getrübt.

Trotz diesen Anschlägen konnte der Angeklagte sein Ziel, den Teilnehmern den Urlaub zu vermiesen, nicht erreichen: Es war wieder eine sehr schöne Sektionsfahrt.

Urteil Aufgrund von kontinuierlicher Belästigung hilfloser Urlauber wird das Wetter hiermit zu einer Jahreszeit allgemeinnütziger Arbeit (min. 10 Sonnenstunden pro Tag) verurteilt. Die Bewährungszeit wird bis zum nächsten Sommer andauern; anschließend kann das Urteil reevaluiert werden.
Protokoll Louisa H. und Louisa M.

Anhang: Beweismaterial
Das Titelbild zeigt die Saarbrücker Hütte (Archivmaterial)