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Nachdem der Frühling 2024 wochenlangen Regen brachte und somit die Outdoorklettersaison bislang eher dürftig ausgefallen war, durften wir uns für das erste Juniwochenende auf bestes Sommerwetter für unseren Mehrseillängen-Kurs freuen. Los ging es um (kurz nach) 8 Uhr in Oberhausen bei Kirn, wo sich sechs Teilnehmer mit den beiden Kursleitern Andreas Welsch und Benjamin Weiler verabredet hatten. Nach einem kurzen Zustieg und einer Kennenlernrunde ging es auch schon direkt in den Klettergurt und ab zur ersten Erklärrunde am Boden. Materialkunde, Seilkommandos, Standplatzbau, doppelter Bulinknoten, Mastwurf- und Halbmastwurf-Knotentechniken sowie das Abseilen mit Tuber und Kurzprusik begleiteten unseren Samstagvormittag.

Am frühen Nachmittag standen die Routen Max und Moritz am Südpfeiler auf dem Programm. In drei Zweierseilschaften gesichert, kletterten wir von Stand zu Stand und vertieften dabei die zuvor erlernten Techniken. Der ideale Betreuungsschlüssel von 1:3 ermöglichte es unseren Kursleitern Andreas und Benny, uns mit Live-Feedback und fachkundigen Erklärungen entlang der Route zu unterstützen. Nachdem alle Seilschaften beide Routen geklettert waren und sich über den Oberhauser Grat abgeseilt hatten, durften wir zum Abschluss dieses sehr lehrreichen Tages noch die Jungfrau über die Westwand besteigen und uns am Gipfelkreuz abseilen. Abgerundet wurde der Tag von einem gemeinsamen Grillabend auf dem Campingplatz Papiermühle bei Kirn, der mit vielen Lachern und dank Andreas’ mobiler Zapfanlage mit kühlem Kirner Pils endete.

Der zweite Tag begann morgens erneut mit einer Theorieeinheit, gefolgt von der direkten Anwendung in der Praxis. Während am ersten Tag das Mehrseillängenklettern in Wechselführung geübt wurde, fokussierten wir uns an Tag zwei auf das Klettern in “Raupentechnik” und auf den Standplatzbau in der Steilwand.  Ein besonderer Interessenspunkt für viele waren die zusätzlichen Erläuterungen zu mobilen Sicherungen, die wir bei der letzten Besteigung des Wochenendes über die Südseite der Jungfrau zusätzlich zu den Bohrhaken einsetzen durften. Zu guter Letzt durfte Benny’s seilfreie Speedclimbing-Tour zum Gipfelkreuz der Jungfrau von der Nordseite kommend in 21 Sekunden nicht fehlen, die alle Anwesenden mit Staunen verfolgten.

Dieses Wochenende, geprägt durch perfektes Wetter, tolle Gesellschaft und top Lerninhalten, wird uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben.

Text: Marie Adam