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An einem wunderschönen, sommerlichen Wochenende trafen wir uns samstags bereits früh am Morgen in Oberhausen bei Kirn, um an den Kirner Dolomiten das Klettern und Sichern in alpinem Gratgelände zu erlernen. Die Teilnehmerzahl war in den Tagen und Wochen vor dem Kurs leider (corona- und verletzungsbedingt) auf vier Personen geschrumpft. Geleitet wurde der Kurs stets fachkundig von Benny und Andreas. 
Obwohl die am Mooswändchen in der Sonne funkelnden Bohrhaken geradezu zum Klettern verführen wollten, begannen wir unseren Kurs am Boden mit einer Wiederholung und Vertiefung des Standplatzbaus. Die Reihenschaltung und insbesondere die Kräfteverteilung (also der Standplatzbau bei unsicheren Fixpunkten) standen im Mittelpunkt. Hierbei bestand auch die Möglichkeit das Legen von mobilen Sicherungen (Klemmkeilen und Friends) zu üben. Anschließend erlernten wir den „Seilabbund“ und das „Gehen am gleitenden Seil“ und festigten diese Techniken unter mehrfacher Umrundung des Fünfzigpfennigwändchens. Erst am späten Nachmittag ließen wir den gelungenen ersten Ausbildungstag im Keller ausklingen, in den wir uns über einen kleinen Überhang abseilten. Jeder kletterte nach Belieben, so dass an diesem Tag auch noch erfolgreich der Fünf-Haken-Riss, die Schleierkante und der Moserweg durchstiegen wurden.
Am zweiten Tag übten wir zunächst den Standplatzbau an Köpfen und Blöcken und kletterten anschließend die Grate Max und Moritz von Stand zu Stand gesichert, jeweils in Dreierseilschaft mit Seilweiche. Nach einer kurzen Pause sollten diese kurzen Mehrseillängenrouten nun schneller geklettert werden. Nachdem Benny den Moritz in 1 Minute und 17 Sekunden seilfrei hochrannte, war auch der Ehrgeiz der Teilnehmer geweckt. Wir durchstiegen die Route in Zweierseilschaften am gleitenden Seil mit Rücklaufsperre in immerhin ca. 10 Minuten und seilten uns anschließend zufrieden vom Oberhauser Grat ab.
Es stand nun nur noch die „Abschlussprüfung“ auf dem Programm: Wir bekamen ein liebevoll gezeichnetes Topo und sollten anschließend die dort  eingezeichnete Route mit den gelernten Sicherungstechniken bewältigen. Wir bestiegen die Jungfrau von der Talseite aus – gesichert von Stand zu Stand -, seilten am Gipfelkreuz angekommen ab, kletterten am gleitenden Seil (teilweise mit Rücklaufsperre) zum Frühstücksplatz und bestiegen von dort in gestaffelter Kletterei den Oberhauser Grat. Der Oberhauser Grat wurde am kurzen Seil überschritten und anschließend an dessen Ostseite nochmals abgeseilt bzw. abgelassen.Insgesamt ein gelungenes Wochenende! Alle Teilnehmer sind nun für einen tollen Sommer mit hoffentlich vielen Bergabenteuern bestens gerüstet.

Text: Albert Marekfia