Der Firnkurs des DAV Saarbrücken fand dieses wieder in den Vogesen statt. Die vergleichsweise kurze Anreise aus dem Saarland lockt. In den vergangenen Kursjahren bot das Gebiet im Bereich Tanet oder rund um das Hohneck gute bis optimale Bedingungen: Schneefelder und Firn in unterschiedlicher Steilheit zum Üben.
In diesem Jahr musste Übungsleiter Stefan Koppermann mit uns, das waren Kristin, Yasmin, Jens, Jonathan und Tobias, allerdings zuerst eine große Suchaktion im Schneegestöber anstellen, bis wir einen geeigneten Übungsbereich im Col de la Schlucht auf dem Hohneck fanden. Wie überall lag auch in den Vogesen dieses Jahr extrem wenig Schnee. Die mit leichtem Pulverschnee überzuckerten Grashänge hinter uns lassend und mit ausreichend Schnee unter den Füßen ging es erwartungsvoll zunächst in wenig steiles Gelände. Dort brachte uns Stefan die Gehtechnik im Schnee und Firn ohne Steigeisen näher. Nach kurzer Zeit und tapsigen Gehversuchen waren die anfänglichen Berührungsängste verflogen und wir waren in der Lage den kleinen Hang souverän auf- und abzusteigen. Mit den grundlegenden Bewegungsabläufen ohne Steigeisen im Hinterkopf und Lust auf mehr übten wir das Begehen von Firnfeldern und Gletschern nun mit Steigeisen. Auch wenn ein Ausrutschen bzw. Stolpern im weglosen Gelände grundsätzlich eine schlechte Idee ist, so ist nun jedem von uns klar, dass der Pickelrettungsgriff in jedem Fall sitzen muss. Dies übten wir ebenso, wie das Spuren in steilen Firnflanken. Nach einigen Stunden in den doch sehr windanfälligen Hängen und Couloirs des Hohnecks waren wir alle ordentlich durchgefroren und machten uns auf den Weg in die Auberge du Schantzwasen. Nach einer kurzen Kaffee- und Teerunde mit leckeren Crêpes und Kuchen führten wir noch die letzte Übungseinheit durch: die Grundlagen der Gletscherseilschaft. Wir lernten das Anseilen, die korrekten Seilabstände und Bremsknoten.
Mittlerweile hatten wir einen ereignisreichen und kühlen Tag an der frischen Bergluft in den Knochen und waren alle froh den Luxus einer heißen Dusche in der Auberge du Schantzwasen in Anspruch nehmen zu können. Nicht nur die Dusche, auch die gemütlichen Zimmer und die netten Menschen machen sie zu einem tollen Stützpunkt. Ausgezeichnete, regionale Küche natürlich inklusive. Mit leckerem Essen und einer sehr entspannten, sympathischen Runde war der Firnkurs mehr als nur eine Ausbildung in den Couloirs der Vogesen. Es war schön, Gleichgesinnte kennenzulernen.
Abschließend dürfen wir sagen, dass der Kurs sowohl wegen der lustigen Truppe, als auch der interessanten Inhalte sehr großen Spaß gemacht hat. Nun fühlen wir uns bereit die ersten leichten Touren im entsprechenden Gelände selbstständig anzugehen und die ersten eigenen Erfahrungen sammeln zu können.