06 81 / 677 02 info@dav-saarbruecken.de

Am sonnigen Samstagmorgen des 26. Juni rücken wir schwer bepackt mit Material in Kirn an. Der Zustieg zu den Kirner Dolomiten ist kurz, sodass wir uns schnell in dem schönen kleinen Klettergebiet mit einfachen, gut gesicherten Routen wiederfinden, das an diesem Wochenende unser Übungsort sein soll.

Kursleiter Stefan erklärt uns das Ziel für Samstag: Eine (sehr leichte) Mehrseillängenroute in Zweier-Seilschaft eigenständig klettern. Da der Kurs keine Vorkenntnisse voraussetzt, ist der Weg dorthin nicht gerade kurz. Wir beginnen beim Einbinden, klettern im Toprope, im Vorstieg, lernen Standplätze einzurichten, Nachsteiger mit HMS zu sichern und Abseilen. Wir bringen sehr unterschiedliche Vorkenntnisse mit und so kommen in den Pausen Fragen zu Material und Sicherungstechniken auf, die weit über Kurs hinausgehen, aber spannend sind und unglaublich viel zum Lernen beitragen. Gegen Abend klettern wir tatsächlich eine Route mit drei Seillängen.

Der Sonntag startet ebenfalls mit bestem Wetter und wir wollen zum Aufwärmen und Üben die „Jungfrau“ (IV) klettern. Haben sich die Kenntnisse über Nacht gefestigt oder haben wir die Hälfte schon wieder vergessen? Ganz so einfach wie gedacht ist es nicht: Uns unterlaufen einige Fehler, z. B. beim Nachstieg Exe nicht ausgehängt, am Standplatz ein HMS-Karabiner zu wenig, Prusik beim Abseilen zu kurz. Hinzu kommt die technische Schwierigkeit der Route, die auch Konzentration beim Klettern fordert. Insgesamt dauert es ca. zwei Stunden, bis unsere zwei Seilschaften mit Stefans Unterstützung wieder am Boden sind. Wir gehen die Fehler in der anschließenden Pause nacheinander durch und Stefan macht mit uns eine ausgiebige Fehleranalyse.

Nach einem Intermezzo zu mobilen Sicherungsmitteln – wir probieren uns am Setzen von Keilen und Friends und beurteilen anschließend deren Qualität – klettern wir eine weitere Route mit drei Seillängen, die uns schon sehr viel besser und zügiger gelingt.

Zum Schluss klären wir noch die Frage, wie man sein Material am besten aus einer Route herauskommt, die der Seilpartner nicht oder nur im Toprope klettern möchte. So lernen wir das Umbauen am Umlenker. Danach wird der Fels nass und rutschig… ein Gruppenfoto und Fazit sind noch drin. Wir geben sehr positives Feedback und bedanken uns bei Stefan für die tolle Kursleitung. Ein Wochenende mit viel Input und Spaß geht zu Ende.