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  1. „Romantische Städte und alte Kirchen“

… stand im Jahresprogramm 2020 der Radgruppe. Und diese fanden wir (wieder einmal) in Franken. Das romantische Franken ist „mit dem Zug gut zu erreichen und bietet eine große Auswahl an interessanten Radstrecken“, hieß es weiter. Und wir fanden unsere Annahme voll bestätigt.

Die Reihenfolge ist schnell geschildert: Mit dem Zug über Mannheim und Stuttgart nach Ansbach, dem Regierungssitz von Mittelfranken. Ein Rundgang durch die Altstadt mit der Kirche St. Gumbertus, einem alten Adelssitz (Beringerhof) und dem Grafenschloss stimmte uns ein auf das, was uns in den nächsten Tagen erwartete. Es folgten dann die ersten 20 km auf dem Rad nach Wolframs-Eschenbach, wo wir in einem Hotel direkt vis-à-vis vom Stadttor Zimmer reserviert hatten. Ein erster Rundgang erfolgte noch vor dem Abendessen.

Am folgenden Tag hatten wir mit knapp 60 km nach Hilpoltstein Luft genug um noch einen Abstecher nach Merkendorf zu machen: Stadttor, Stadtmauer, Mauertürme, Fachwerk – alles kalenderreife Ansichten. Abenberg, Roth und der Rhein-Main-Donau-Kanal lagen auf der Strecke nach Hilpoltstein. Abendessen im Biergarten.

Dann kam der für mich anstrengendste Tag: Über Georgensgemünd nach Spalt, wo der Hopfen für das fränkische Bier wächst, und dann zum Brombachsee. Eine 1,5 km lange Steigung mit zehn Prozent zwang uns zum Absteigen und Schieben. Ohne Gepäck vielleicht, aber mit zwei ordentlich beladenen Taschen war es zu viel. Am Brombachsee musste die einzige Reparaturpause eingelegt und ein Schlauch gewechselt werden.

Auf der Südseite des Sees ging es bergig weiter, bis wir an einer Bahnlinie entlang flach nach Ellingen und Weißenburg i. B. rollten. Ellingen überraschte mit einem großen Schloss des Deutschen Ordens. Auf das Ellinger Tor in Weißenburg waren wir gespannt, es hat uns nicht enttäuscht, gilt es doch als eines der schönsten Stadttore in Bayern. Hotel in der Fußgängerzone, natürlich sehenswerte Altstadt.

Da die Radgruppe schon mehrfach Franken als Ziel hatte, war für den Folgetag ein mir bekanntes Gasthaus in Feuchtwangen als Ziel vorgegeben. Aber vorher ging es über den Altmühlradweg nach Gunzenhausen am Altmühlsee, dann über den fränkischen Karpfenradweg weiter nach Westen, teilweise auch mit deutlichen Anstiegen. Der Biergarten beim Schöllmann war nach Betriebsferien gerade geöffnet, der Kreuzgang und die Stadtkirche in Feuchtwangen auch noch offen, es wurde ein schöner Abend.

Nun auf dem Radweg „Romantische Straße“ nach Norden. Rothenburg kannten wir schon, blieben im Tal der Tauber, sparten dadurch Höhenmeter, kamen am Topplerschlösschen vorbei, auch an einem ehemaligen Kurbad, und gelangten nach Detwang, wo es einen nicht ganz so bekannten Riemenschneider-Altar zu sehen gibt. In Creglingen mussten wir ein bisschen suchen bis wir die Herrgottskirche mit dem bekannteren Altar fanden, aber der Umweg hat sich gelohnt.

In Tauberrettersheim nahmen wir zum Schluss Quartier, mit Tanzmusik im Biergarten. Da bekamen wir auch Besuch von einem alten Bergkameraden, der in der Nähe wohnt. Er begleitete uns am letzten Tag unserer Fahrt zu den Schlössern in Weikersheim und Bad Mergentheim, bevor wir in Lauda in den Zug stiegen und uns nach Hause bringen ließen.

Zusammenfassung:

Wir waren (nur) zu dritt unterwegs, fuhren mehr als 300 km, einiges an Höhenmetern, sahen ausreichend Kirchen, Stadttore, Schlösser und Stadtmauern, tranken genug (?) dunkles Bier, waren uns einig, dass sich der Ausflug gelohnt hat.

Norbert M. hat mit seinem Navi meistens die richtige Strecke gefunden hat. –  Danke dafür!

“Fränkischer WasserRadweg” war eine gute Planungsvorlage.

Text: Johann Betz
Bilder: Johann Betz und Thomas T. (Th.)